Das Backlinkscreening – Link Detox fĂŒr ein sauberes Linkprofil

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Deshalb solltest Du Deine Backlinks checken!

Backlinks sind ein wichtiger Bestandteil des Internets. Ohne Verlinkungen wĂŒrde man nicht weit kommen und Websites wĂŒrden sehr leblos wirken, außerdem wĂŒrde die Interaktion an vielen Stellen fehlen. Man könnte den Usern keine weiteren Informationen verlinken, interne Verlinkungen wĂ€ren ebenso nicht existent. Was auf der Website A geschieht, kann der Webmaster A im Auge behalten, er kann Anpassungen vornehmen und den Status ĂŒberwachen. Sollte hier etwas nicht mehr korrekt sein oder aktualisiert werden mĂŒssen, kann das onpage erledigt werden.

Allerdings verlinken andere Websites auch auf Website A und darauf hat der Webmaster meistens keinen Einfluss. Viele offpage Links werden von anderen Webmastern gesetzt, um zum Beispiel auf Angebote eines Shops hinzuweisen oder ihrer Community von einem Produkt zu berichten. Neben diesen harmlosen Links gibt es allerdings auch schĂ€dliche, die Du nicht unterschĂ€tzen darfst, denn solche Backlinks können einer Website schaden. Verlinkt eine toxische auf eine nicht-toxische Website, kann es durchaus sein, dass die nicht-toxische Website an Rankings verliert oder Sichtbarkeitseinbußen zu verzeichnen hat. Es wĂ€re ebenso denkbar, dass es zu einer manuellen Maßnahme durch Google kommt oder negative Auswirkungen aufgrund eines Google-Updates festzustellen sind. Deswegen ist es wichtig, dass Du Dein eigenes Backlinkprofil im Blick behĂ€ltst und regelmĂ€ĂŸig checkst, um negativen Auswirkungen vorzugreifen. Wie so oft gilt hier das Sprichwort „Vorsorge ist besser als Nachsorge.“

Um dem Folge zu leisten, benötigst Du zuerst eine umfassende Liste der externen Backlinks. Diese erhĂ€ltst Du durch den Einsatz bestimmter Tools. Liegt Dir diese Liste vor, kannst Du mit dem Link Detox starten und bewertest hierbei die Links manuell und screenst diese. SchĂ€dliche Ergebnisse werden am Ende ĂŒber das Disavow-Tool von Google in der GSC hochgeladen, um keinen weiteren Einfluss auf das Ranking und die Bewertung einer Website zu nehmen.

Vorbereitung – Die Masterliste erstellen

Damit Du möglichst alle externen Links untersuchen kannst, solltest Du auf verschiedene Datenquellen zurĂŒckgreifen. Am besten exportierst Du Dir die Links aus diversen Tools wie SISTRIX, LRT, ahrefs.com und weiteren. Diese Daten werden im nĂ€chsten Schritt in einer Excel-Datei zusammengefĂŒgt und um Duplikate reduziert.

Im Anschluss daran lÀsst Du das Ganze von einem entsprechenden Tool crawlen. Der Link Detox von LRT (Link Research Tools) oder der Backlink Audit von Semrush sind hier gute Anlaufstellen. Die Tools crawlen zunÀchst basierend auf ihren Datenpools. Im Anschluss daran lÀdst Du die eigenen exportierten Links hoch. So erhÀltst Du ein möglichst umfassendes Portfolio an externen Links.

Die Tools geben eine erste EinschÀtzung ab, welche Links schÀdlich oder unbedenklich sind. Da man sich hier allerdings nicht zu 100 % darauf verlassen kann, ist es nötig, dass Du alle Domains oder URLs (je nach Vorgehen) manuell untersuchst.

Zu sehen ist ein Beispiel von einem gesamten ToxizitÀtsscore nach Semrush. Wichtiger Schritt beim Link Detox.
Abbildung 1: Beispiel gesamter ToxizitÀtsscore nach Semrush

Die EinschĂ€tzungen der Tools liefern einen ersten Anhaltspunkt, an dem Du Dich orientieren kannst. Eine Verteilung wie in Abbildung 1 sollte nĂ€her untersucht werden, da das Tool viele schĂ€dliche Backlinks ermittelt hat. Liegt bereits eine Disavow-Datei vor, kannst Du diese hochladen, damit die Links vom Tool berĂŒcksichtigt werden. Hierdurch kann sich der Toxicscore einer toolseitigen Analyse bereits verĂ€ndern.

Abseits der Tools ist es zu empfehlen, regelmĂ€ĂŸig (zum Beispiel ein Mal pro Jahr) eine Analyse durchzufĂŒhren, um schĂ€dliche Links ausfindig zu machen, damit diese keine negativen Auswirkungen auf Deine Website haben. Du kannst die neuen Links auch in Deinen monatlichen oder wöchentlichen SEO-Prozess einfließen lassen und auf diese Weise direkt reagieren.

Um das Linkprofil auf schĂ€dliche Links hin zu untersuchen, musst Du Dir im Klaren sein, was einen solchen schĂ€dlichen Link kennzeichnet. Eine kleine GegenĂŒberstellung zwischen „gut“ und „böse“ sollte Licht ins Dunkel bringen:

Merkmale schÀdlicher Websites/Links
Merkmale unbedenklicher Websites/Links
Sicherheitsmeldungen von Google SchÀdliche Programme, Phishing etc.
Sauberes Impressum
Websites von Spamnetzwerken
Echte BeitrÀge
Scraper, Data Grabber
Bilder sind korrekt eingebunden
Duplicate Content und massenweise Money-Keywords
Saubere Verlinkung, sinnvolle Einbindung
Verlinkungen auf komplett themenfremden Websites (eine Bank wird auf einer Website mit sexuellen Inhalten verlinkt)
Passende Keywords und Anchortexte
Casino- und GlĂŒcksspielwebsites voller Anzeigen und Spam
Kennzeichnung und Linkattribute mĂŒssen zusammen passen
Reine Linklisten
Keywords nicht zu oft verwenden
Website fordert Nutzer dazu auf, scheinbar seriöse Software zu installieren
Themenrelevanz
Websites, die sich als andere Anbieter ausgeben (Beispiel: Spamseite gibt sich als Microsoft oder PayPal aus)
Leser/Nutzer muss im Fokus stehen

Tabelle 1: Merkmale von toxischen und unbedenklichen Backlinks

Es ist anzumerken, dass eine Website nicht per se schlecht ist, wenn sie kein gĂŒltiges https-Zertifikat hat. Das ist zwar ein QualitĂ€tsmerkmal, anhand dessen Du Deine Website als gut bewerten kannst, aber fĂŒr ein Backlinkscreening mit anschließendem Upload im Disavow-Tool ist dies kein Kriterium.

Außerdem ist es fĂŒr einen Link Detox nicht relevant, ob eine Website aktuell noch BeitrĂ€ge erhĂ€lt. WĂ€hrend Du bei der Suche nach Backlinkpartnern auf den Aspekt der AktualitĂ€t achtest, geht es beim Backlinkscreening ausschließlich darum, schĂ€dliche und potenziell schĂ€dliche Websites ausfindig zu machen und diese im nĂ€chsten Schritt an Google zu melden. Durch die Nutzung des Disavow-Files werden diese Links nicht weiter fĂŒr Dein Backlinkprofil Deiner Website berĂŒcksichtigt.

Zu sehen ist ein Beispiel einer Chrome Browser Meldung fĂŒr schĂ€dliche Programme.
Abbildung 2: Beispiel Chrome Browser Meldung fĂŒr schĂ€dliche Programme

ZwischenfÀlle bei der Bewertung

Manche Websites erkennst Du direkt als schÀdlich, andere musst Du genauer untersuchen. Einen Zwischenfall stellen Websites dar, bei denen es sich lohnt, auf den externen Webmaster zuzugehen. Das wÀre sinnvoll, wenn


Diese manuellen Kontaktaufnahmen in den letzten beiden FĂ€llen lohnen sich eher bei stĂ€rkeren Seiten, die auch besucht werden. Falsch gekennzeichnete BeitrĂ€ge sollten allerdings immer in Angriff genommen werden. Am besten markierst Du Dir diese bei der manuellen Bewertung und kontaktierst die Webmaster im Nachgang. Sollte das nicht klappen, ist es ratsam, diese URLs ebenso in die Disavow-Liste aufzunehmen, um nicht gegen die Google Webmaster Guidelines zu verstoßen. Das kann ebenso dazu fĂŒhren, dass Deine Website an Sichtbarkeit oder Keywords verliert oder im schlimmsten Fall abgestraft wird. Durch regelmĂ€ĂŸige Google-Updates passiert dieser Vorgang mehrfach pro Jahr, weswegen Du nicht nur interne Faktoren berĂŒcksichtigen solltest.

BeitrÀge, die gekennzeichnet werden, brauchen immer ein entsprechendes Attribut.

<a href=“/beispiel.xy“ rel=“nofollow“>Anchor Text</a>

<a href=“shop.xy“ rel=“sponsored“>Anchor Text</a>

Im Internet kannst Du als Webmaster nicht beeinflussen, wer Deine Seite verlinkt. Das passiert oft mit einem positiven Hintergedanken, indem man einen Shop oder eine Dienstleitung verlinkt und in Foren oder einem Blog darĂŒber berichtet. Das kann aber auch mit einer bösen Absicht passieren. Es kann sein, dass sogenannte Scraper oder Data Grabber Daten abgreifen und diese auf anderen Seiten veröffentlichen. Oft geschieht das mit Bildmaterial, kann sich aber auch auf komplette Texte beziehen. Auf diese Weise entsteht schnell Duplicate Content, fĂŒr den Du nichts kannst.

Es wĂ€re auch denkbar, dass ein Konkurrent Black Hat SEO betreibt und Deine Website mit Absicht auf schĂ€dlichen Seiten unterbringen will oder viele Links mit ein und demselben Money-Keyword setzen lĂ€sst. Durch den regelmĂ€ĂŸigen Blick auf neue externe Backlinks, kannst Du hier gegensteuern.

Außerdem kursieren online diverse Spam-Netzwerke, die Du nicht unterschĂ€tzen solltest. Zwar gibt Google an, diese Seiten immer besser zu erkennen und nicht in das Ranking mit einzubeziehen, aber es ist besser, wenn Du den Überblick behĂ€ltst und manuell entscheiden kannst, was nicht berĂŒcksichtigt werden soll. Frei nach dem Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

Zu sehen ist ein Beispiel von Spam-Seiten, die nur aus Linklisten bestehen.  Wichtiger Schritt beim Link Detox.
Abbildung 3: Spam-Seiten, die nur aus Linklisten bestehen, sollten auf die Disavow-Liste

Ist die Masterliste erstellt und bist Du Dir bewusst, anhand welcher Kriterien Du die Seiten bewerten möchtest, solltest Du Dir ein paar wenige, aber aussagekrĂ€ftige Kommentare ĂŒberlegen. Das erlaubt die schnelle Zuordnung und bietet im Nachgang mehr Potential fĂŒr Analysen. Diese Kommentare könnten wie folgt lauten:

Bei Bedarf können diese Kommentare noch erweitert werden. Du solltest es aber so knapp wie möglich halten. ZusĂ€tzlich ist es ratsam, sich eine BegrĂŒndungsspalte einzufĂŒgen. Oft weist Du sonst hinterher nicht mehr, warum eine Seite mit „Disavow“ bewertet wurde. GĂ€ngige GrĂŒnde wĂ€ren hier Spam, Phishing, Porn oder Casino.

Eine weitere VorĂŒberlegung, die es zu treffen gilt, ist die Tatsache, ob Du Dir alle Links auf URL-Ebene anschauen möchtest oder ob die Analyse mit einem Link pro Domain auskommen soll. Hast Du wenige Links vor Dir und möchtest alles wissen, kannst Du Dir die URLs anschauen, was in den meisten FĂ€llen aber nicht sinnvoll ist, da es hĂ€ufig sehr viele Backlinks gibt und Du sehr lange beschĂ€ftigt wĂ€rst. Oft kannst Du anhand eines Links pro Domain erkennen, wie die Seite zu bewerten ist.

Da manche Tools wie Semrush den aktuellen Statuscode einer Website nicht ausgeben, solltest Du die zu analysierenden Seiten ĂŒber ein Tool wie Screamingfrog crawlen. Hiermit schaffst Du neue Filtermöglichkeiten und kannst die manuelle Analyse beschleunigen.

Beispiel eines Crawls in Screamingfrog.
Abbildung 4: Crawl Screamingfrog

Um schnell voranzukommen, ist es zentral, immer wieder zu filtern. Du kannst nach Keywords, Themen, Anchor Texten oder anderen Begriffen filtern. Dadurch kannst Du Dir Arbeit sparen und die Analyse schneller voranbringen. Oft können bestimmte Seiten gruppiert werden. Das betrifft unter anderem Foren oder Pressemitteilungen sowie Öffnungszeiteninformationen.

Das Disavow-Tool nutzen

Am Ende der Analyse filterst Du die Backlinks, die auf die Disavow-Liste sollen, heraus und fĂŒgst sie in eine Textdatei (.txt) ein. Die Links werden im Anschluss in der Search Console entsprechend hochgeladen und kĂŒnftig von Google nicht weiter fĂŒr die ausgewĂ€hlte Domain beachtet.

Google Search Console - Links zu deiner Website fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€ren. Wichtiger Schritt beim Link Detox.
Abbildung 5: Google Search Console – Links fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€ren

Du kannst die Links entweder auf Domain- oder URL-Ebene hinterlegen. Meistens ist es sinnvoller, direkt die ganze Domain zu disavowen. Die Domains benötigen den Zusatz „domain:“, URLs brauchen das nicht.

Beispiel:

Disavow bei einer Domain: domain:beispiel.xy

Disavow bei einer URL: http://beispiel.xy/blog/mode-der-50er-jahre.html

Google hat auf der Support-Page zum Thema „Links zu Ihrer Website fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€ren“ weitere Infos zusammengestellt.

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Toxische Backlinks đŸ˜„

Webmaster haben nicht die volle Kontrolle ĂŒber Backlinks, die zu ihrer Seite gesetzt werden, daher solltest Du Dein Backlinkprofil kennen und immer im Blick behalten, welche neuen Verlinkungen auf natĂŒrliche oder unnatĂŒrliche Weise entstehen.

Es empfiehlt sich, ein umfangreiches Screening durchzufĂŒhren und neue Backlinks ĂŒber bestimmte Tools zu ĂŒberwachen. Hierdurch siehst Du immer, welche neuen Links entstehen und kannst bei Bedarf handeln.

Link Detox ist also fĂŒr Dich ein wichtiger Schritt fĂŒr ein sauberes Linkprofil, welches wiederum ein wichtiger Baustein fĂŒr eine erfolgreiche und gesunde Website ist. Onpage kannst Du vieles steuern, doch was offpage geschieht, liegt selten in Deiner Hand.

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