Das Backlinkscreening â Link Detox fĂŒr ein sauberes Linkprofil
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Backlinks sind ein wichtiger Bestandteil des Internets. Ohne Verlinkungen wĂŒrde man nicht weit kommen und Websites wĂŒrden sehr leblos wirken, auĂerdem wĂŒrde die Interaktion an vielen Stellen fehlen. Man könnte den Usern keine weiteren Informationen verlinken, interne Verlinkungen wĂ€ren ebenso nicht existent. Was auf der Website A geschieht, kann der Webmaster A im Auge behalten, er kann Anpassungen vornehmen und den Status ĂŒberwachen. Sollte hier etwas nicht mehr korrekt sein oder aktualisiert werden mĂŒssen, kann das onpage erledigt werden.
Allerdings verlinken andere Websites auch auf Website A und darauf hat der Webmaster meistens keinen Einfluss. Viele offpage Links werden von anderen Webmastern gesetzt, um zum Beispiel auf Angebote eines Shops hinzuweisen oder ihrer Community von einem Produkt zu berichten. Neben diesen harmlosen Links gibt es allerdings auch schĂ€dliche, die Du nicht unterschĂ€tzen darfst, denn solche Backlinks können einer Website schaden. Verlinkt eine toxische auf eine nicht-toxische Website, kann es durchaus sein, dass die nicht-toxische Website an Rankings verliert oder SichtbarkeitseinbuĂen zu verzeichnen hat. Es wĂ€re ebenso denkbar, dass es zu einer manuellen MaĂnahme durch Google kommt oder negative Auswirkungen aufgrund eines Google-Updates festzustellen sind. Deswegen ist es wichtig, dass Du Dein eigenes Backlinkprofil im Blick behĂ€ltst und regelmĂ€Ăig checkst, um negativen Auswirkungen vorzugreifen. Wie so oft gilt hier das Sprichwort âVorsorge ist besser als Nachsorge.â
Um dem Folge zu leisten, benötigst Du zuerst eine umfassende Liste der externen Backlinks. Diese erhĂ€ltst Du durch den Einsatz bestimmter Tools. Liegt Dir diese Liste vor, kannst Du mit dem Link Detox starten und bewertest hierbei die Links manuell und screenst diese. SchĂ€dliche Ergebnisse werden am Ende ĂŒber das Disavow-Tool von Google in der GSC hochgeladen, um keinen weiteren Einfluss auf das Ranking und die Bewertung einer Website zu nehmen.
Vorbereitung â Die Masterliste erstellen
Damit Du möglichst alle externen Links untersuchen kannst, solltest Du auf verschiedene Datenquellen zurĂŒckgreifen. Am besten exportierst Du Dir die Links aus diversen Tools wie SISTRIX, LRT, ahrefs.com und weiteren. Diese Daten werden im nĂ€chsten Schritt in einer Excel-Datei zusammengefĂŒgt und um Duplikate reduziert.
Im Anschluss daran lÀsst Du das Ganze von einem entsprechenden Tool crawlen. Der Link Detox von LRT (Link Research Tools) oder der Backlink Audit von Semrush sind hier gute Anlaufstellen. Die Tools crawlen zunÀchst basierend auf ihren Datenpools. Im Anschluss daran lÀdst Du die eigenen exportierten Links hoch. So erhÀltst Du ein möglichst umfassendes Portfolio an externen Links.
Die Tools geben eine erste EinschÀtzung ab, welche Links schÀdlich oder unbedenklich sind. Da man sich hier allerdings nicht zu 100 % darauf verlassen kann, ist es nötig, dass Du alle Domains oder URLs (je nach Vorgehen) manuell untersuchst.
Abbildung 1: Beispiel gesamter ToxizitÀtsscore nach Semrush
Die EinschĂ€tzungen der Tools liefern einen ersten Anhaltspunkt, an dem Du Dich orientieren kannst. Eine Verteilung wie in Abbildung 1 sollte nĂ€her untersucht werden, da das Tool viele schĂ€dliche Backlinks ermittelt hat. Liegt bereits eine Disavow-Datei vor, kannst Du diese hochladen, damit die Links vom Tool berĂŒcksichtigt werden. Hierdurch kann sich der Toxicscore einer toolseitigen Analyse bereits verĂ€ndern.
Abseits der Tools ist es zu empfehlen, regelmĂ€Ăig (zum Beispiel ein Mal pro Jahr) eine Analyse durchzufĂŒhren, um schĂ€dliche Links ausfindig zu machen, damit diese keine negativen Auswirkungen auf Deine Website haben. Du kannst die neuen Links auch in Deinen monatlichen oder wöchentlichen SEO-Prozess einflieĂen lassen und auf diese Weise direkt reagieren.
Woran erkennst Du schÀdliche Backlinks beim Link Detox?
Um das Linkprofil auf schĂ€dliche Links hin zu untersuchen, musst Du Dir im Klaren sein, was einen solchen schĂ€dlichen Link kennzeichnet. Eine kleine GegenĂŒberstellung zwischen âgutâ und âböseâ sollte Licht ins Dunkel bringen:
Merkmale schÀdlicher Websites/Links
Merkmale unbedenklicher Websites/Links
Sicherheitsmeldungen von Google SchÀdliche Programme, Phishing etc.
Sauberes Impressum
Websites von Spamnetzwerken
Echte BeitrÀge
Scraper, Data Grabber
Bilder sind korrekt eingebunden
Duplicate Content und massenweise Money-Keywords
Saubere Verlinkung, sinnvolle Einbindung
Verlinkungen auf komplett themenfremden Websites (eine Bank wird auf einer Website mit sexuellen Inhalten verlinkt)
Passende Keywords und Anchortexte
Casino- und GlĂŒcksspielwebsites voller Anzeigen und Spam
Kennzeichnung und Linkattribute mĂŒssen zusammen passen
Reine Linklisten
Keywords nicht zu oft verwenden
Website fordert Nutzer dazu auf, scheinbar seriöse Software zu installieren
Themenrelevanz
Websites, die sich als andere Anbieter ausgeben (Beispiel: Spamseite gibt sich als Microsoft oder PayPal aus)
Leser/Nutzer muss im Fokus stehen
Tabelle 1: Merkmale von toxischen und unbedenklichen Backlinks
Es ist anzumerken, dass eine Website nicht per se schlecht ist, wenn sie kein gĂŒltiges https-Zertifikat hat. Das ist zwar ein QualitĂ€tsmerkmal, anhand dessen Du Deine Website als gut bewerten kannst, aber fĂŒr ein Backlinkscreening mit anschlieĂendem Upload im Disavow-Tool ist dies kein Kriterium.
AuĂerdem ist es fĂŒr einen Link Detox nicht relevant, ob eine Website aktuell noch BeitrĂ€ge erhĂ€lt. WĂ€hrend Du bei der Suche nach Backlinkpartnern auf den Aspekt der AktualitĂ€t achtest, geht es beim Backlinkscreening ausschlieĂlich darum, schĂ€dliche und potenziell schĂ€dliche Websites ausfindig zu machen und diese im nĂ€chsten Schritt an Google zu melden. Durch die Nutzung des Disavow-Files werden diese Links nicht weiter fĂŒr Dein Backlinkprofil Deiner Website berĂŒcksichtigt.
Abbildung 2: Beispiel Chrome Browser Meldung fĂŒr schĂ€dliche Programme
ZwischenfÀlle bei der Bewertung
Manche Websites erkennst Du direkt als schĂ€dlich, andere musst Du genauer untersuchen. Einen Zwischenfall stellen Websites dar, bei denen es sich lohnt, auf den externen Webmaster zuzugehen. Das wĂ€re sinnvoll, wennâŠ
⊠Artikel als Werbung gekennzeichnet sind, aber die Links nicht das entsprechende Attribut erhalten haben.
⊠Inhalte nicht mehr aktuell sind. Beispiel: Der Firmenname hat sich verÀndert und Du möchtest den Webmaster bitten, das anzupassen.
⊠Logos und Bilder ausgetauscht werden sollten, weil sie eventuell nicht mehr angezeigt werden oder veraltet sind.
Diese manuellen Kontaktaufnahmen in den letzten beiden FĂ€llen lohnen sich eher bei stĂ€rkeren Seiten, die auch besucht werden. Falsch gekennzeichnete BeitrĂ€ge sollten allerdings immer in Angriff genommen werden. Am besten markierst Du Dir diese bei der manuellen Bewertung und kontaktierst die Webmaster im Nachgang. Sollte das nicht klappen, ist es ratsam, diese URLs ebenso in die Disavow-Liste aufzunehmen, um nicht gegen die Google Webmaster Guidelines zu verstoĂen. Das kann ebenso dazu fĂŒhren, dass Deine Website an Sichtbarkeit oder Keywords verliert oder im schlimmsten Fall abgestraft wird. Durch regelmĂ€Ăige Google-Updates passiert dieser Vorgang mehrfach pro Jahr, weswegen Du nicht nur interne Faktoren berĂŒcksichtigen solltest.
Warum ist die Link-Bereinigung (Link Detox) notwendig?
Im Internet kannst Du als Webmaster nicht beeinflussen, wer Deine Seite verlinkt. Das passiert oft mit einem positiven Hintergedanken, indem man einen Shop oder eine Dienstleitung verlinkt und in Foren oder einem Blog darĂŒber berichtet. Das kann aber auch mit einer bösen Absicht passieren. Es kann sein, dass sogenannte Scraper oder Data Grabber Daten abgreifen und diese auf anderen Seiten veröffentlichen. Oft geschieht das mit Bildmaterial, kann sich aber auch auf komplette Texte beziehen. Auf diese Weise entsteht schnell Duplicate Content, fĂŒr den Du nichts kannst.
Es wĂ€re auch denkbar, dass ein Konkurrent Black Hat SEO betreibt und Deine Website mit Absicht auf schĂ€dlichen Seiten unterbringen will oder viele Links mit ein und demselben Money-Keyword setzen lĂ€sst. Durch den regelmĂ€Ăigen Blick auf neue externe Backlinks, kannst Du hier gegensteuern.
AuĂerdem kursieren online diverse Spam-Netzwerke, die Du nicht unterschĂ€tzen solltest. Zwar gibt Google an, diese Seiten immer besser zu erkennen und nicht in das Ranking mit einzubeziehen, aber es ist besser, wenn Du den Ăberblick behĂ€ltst und manuell entscheiden kannst, was nicht berĂŒcksichtigt werden soll. Frei nach dem Motto: âVertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.â
Abbildung 3: Spam-Seiten, die nur aus Linklisten bestehen, sollten auf die Disavow-Liste
Vorgehen und Tipps beim Link Detox
Ist die Masterliste erstellt und bist Du Dir bewusst, anhand welcher Kriterien Du die Seiten bewerten möchtest, solltest Du Dir ein paar wenige, aber aussagekrĂ€ftige Kommentare ĂŒberlegen. Das erlaubt die schnelle Zuordnung und bietet im Nachgang mehr Potential fĂŒr Analysen. Diese Kommentare könnten wie folgt lauten:
OK: Mit der Website (und dem Link) ist alles in Ordnung.
Disavow: SchÀdliche Website, die in die Disavow-Liste aufgenommen werden sollte.
Offline: Website/Backlink ist offline und kann nicht aufgerufen werden
Redirect: Möchte man diese Seiten nicht extra betrachten, reicht dieser Hinweis.
Bei Bedarf können diese Kommentare noch erweitert werden. Du solltest es aber so knapp wie möglich halten. ZusĂ€tzlich ist es ratsam, sich eine BegrĂŒndungsspalte einzufĂŒgen. Oft weist Du sonst hinterher nicht mehr, warum eine Seite mit âDisavowâ bewertet wurde. GĂ€ngige GrĂŒnde wĂ€ren hier Spam, Phishing, Porn oder Casino.
Eine weitere VorĂŒberlegung, die es zu treffen gilt, ist die Tatsache, ob Du Dir alle Links auf URL-Ebene anschauen möchtest oder ob die Analyse mit einem Link pro Domain auskommen soll. Hast Du wenige Links vor Dir und möchtest alles wissen, kannst Du Dir die URLs anschauen, was in den meisten FĂ€llen aber nicht sinnvoll ist, da es hĂ€ufig sehr viele Backlinks gibt und Du sehr lange beschĂ€ftigt wĂ€rst. Oft kannst Du anhand eines Links pro Domain erkennen, wie die Seite zu bewerten ist.
Da manche Tools wie Semrush den aktuellen Statuscode einer Website nicht ausgeben, solltest Du die zu analysierenden Seiten ĂŒber ein Tool wie Screamingfrog crawlen. Hiermit schaffst Du neue Filtermöglichkeiten und kannst die manuelle Analyse beschleunigen.
Abbildung 4: Crawl Screamingfrog
Um schnell voranzukommen, ist es zentral, immer wieder zu filtern. Du kannst nach Keywords, Themen, Anchor Texten oder anderen Begriffen filtern. Dadurch kannst Du Dir Arbeit sparen und die Analyse schneller voranbringen. Oft können bestimmte Seiten gruppiert werden. Das betrifft unter anderem Foren oder Pressemitteilungen sowie Ăffnungszeiteninformationen.
Das Disavow-Tool nutzen
Am Ende der Analyse filterst Du die Backlinks, die auf die Disavow-Liste sollen, heraus und fĂŒgst sie in eine Textdatei (.txt) ein. Die Links werden im Anschluss in der Search Console entsprechend hochgeladen und kĂŒnftig von Google nicht weiter fĂŒr die ausgewĂ€hlte Domain beachtet.
Abbildung 5: Google Search Console – Links fĂŒr ungĂŒltig erklĂ€ren
Du kannst die Links entweder auf Domain- oder URL-Ebene hinterlegen. Meistens ist es sinnvoller, direkt die ganze Domain zu disavowen. Die Domains benötigen den Zusatz âdomain:â, URLs brauchen das nicht.
Beispiel:
Disavow bei einer Domain: domain:beispiel.xy
Disavow bei einer URL: http://beispiel.xy/blog/mode-der-50er-jahre.html
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Warum ist es wichtig, Deine externen Backlinks im Blick zu behalten?
Webmaster haben nicht die volle Kontrolle ĂŒber Backlinks, die zu ihrer Seite gesetzt werden, daher solltest Du Dein Backlinkprofil kennen und immer im Blick behalten, welche neuen Verlinkungen auf natĂŒrliche oder unnatĂŒrliche Weise entstehen.
Es empfiehlt sich, ein umfangreiches Screening durchzufĂŒhren und neue Backlinks ĂŒber bestimmte Tools zu ĂŒberwachen. Hierdurch siehst Du immer, welche neuen Links entstehen und kannst bei Bedarf handeln.
Link Detox ist also fĂŒr Dich ein wichtiger Schritt fĂŒr ein sauberes Linkprofil, welches wiederum ein wichtiger Baustein fĂŒr eine erfolgreiche und gesunde Website ist. Onpage kannst Du vieles steuern, doch was offpage geschieht, liegt selten in Deiner Hand.
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