Wie erfolgreich ein Beitrag auf Social Media oder in einer digitalen Kampagne ist, lässt sich nicht nur an der Reichweite messen. Entscheidend ist, wie viele Nutzer tatsächlich aktiv werden – also zum Beispiel liken, kommentieren oder teilen. Genau das zeigt die Engagement Rate. Sie gibt Auskunft darüber, wie intensiv sich Deine Zielgruppe mit Deinen Inhalten auseinandersetzt.
Die Kennzahl ist besonders hilfreich, wenn Du den Wert Deiner Inhalte besser verstehen, Deine Content-Strategie optimieren oder die Leistung von Influencern einschätzen möchtest. Sie ist somit ein zentrales Instrument im Social Media- und Content-Marketing.
Was genau misst die Engagement Rate?
Die Engagement Rate zeigt, wie stark ein Beitrag oder Kanal mit seiner Zielgruppe interagiert. Statt nur auf Follower oder Impressionen zu achten, macht sie deutlich, wie viele Menschen tatsächlich etwas tun, also eine Interaktion auslösen.
Typische Interaktionen sind zum Beispiel:
Likes oder Reaktionen
Kommentare
Teilen von Inhalten
Klicks auf Links
Speichern eines Beitrags
Diese Aktivitäten zeigen, dass ein Beitrag relevant oder ansprechend war – und genau das wird mit der Engagement Rate sichtbar gemacht.
Wie wird die Engagement Rate berechnet?
Die Berechnung kann auf verschiedenen Grundlagen basieren, je nachdem, was Du analysieren möchtest: Followerzahl, Reichweite oder Impressionen.
Abbildung 1: Berechnung der Engagement Rate Quelle: eology
Achte darauf, stets die gleiche Berechnungsgrundlage zu verwenden, wenn Du Beiträge oder Accounts vergleichst.
Wo wird die Engagement Rate angewendet?
Die Kennzahl lässt sich auf unterschiedliche Inhalte und Plattformen anwenden. Je nach Ziel kannst Du die passende Variante wählen:
Variante
Beschreibung
Einsatzbereich
Beitragsspezifisch
Interaktionen eines einzelnen Posts
Für Content-Analysen
Accountweit
Durchschnitt über mehrere Posts
Für langfristige Performance
Story-Formate
Reaktionen in Stories (z. B. Umfragen)
Für Instagram oder Facebook Stories
Influencer
Rate auf Basis von Kooperationen
Für Auswahl und Bewertung
Tabelle 1: Anwendung der Engagement Rate
Auch in E-Mail-Kampagnen oder auf Blogs lässt sich eine ähnliche Rate ableiten – etwa anhand von Klicks, Kommentaren oder Weiterleitungen.
Was ist eine gute Engagement Rate?
Die Frage nach einer „guten“ Engagement Rate hängt stark von der Plattform und der Größe des Accounts ab. Kleinere Profile haben in der Regel höhere Werte, weil die Community dort persönlicher reagiert. Große Accounts erreichen zwar viele Menschen, erhalten aber oft anteilig weniger Interaktion. Wichtiger als feste Werte ist der Vergleich im Zeitverlauf und innerhalb der eigenen Branche.
Was beeinflusst die Engagement Rate?
Ob ein Beitrag eine hohe Engagement Rate erzielt, hängt von mehreren Faktoren ab. Die wichtigsten sind:
Relevanz des Inhalts: Je besser ein Thema zur Zielgruppe passt, desto höher die Interaktion.
Format und Darstellung: Videos, Karussells oder interaktive Elemente steigern meist die Aufmerksamkeit.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: Inhalte, die zu aktiven Zeiten gepostet werden, erzielen bessere Werte.
Aufrufe zur Handlung: Eine klare Frage oder ein „Was denkst Du?“ kann die Beteiligung fördern.
Community Management: Wer aktiv reagiert, fördert den Dialog und erhöht die Interaktionsrate nachhaltig.
Besonderheiten von Instagram im Hinblick auf die Engagement Rate
Instagram bietet einige Besonderheiten, die Deine Interpretation und Optimierung der Engagement Rate beeinflussen:
1. Format‑Vielfalt und Algorithmus‑Prioritäten
Auf Instagram zählen nicht nur Likes und Kommentare, sondern auch Speichern, Teilen und Story‑Reaktionen. Laut einer Analyse wirken sich diese Interaktionen stark auf die Sichtbarkeit im Feed aus: Inhalte, die öfter gespeichert oder geteilt werden, bekommen tendenziell eine bessere Reichweite. Zudem zeigen Studien, dass bestimmte Formate wie Karussells oder Reels je nach Account‑Größe bessere Engagement‑Raten erzielen können.
2. Engagement‑Rates auf Instagram im Wandel
Während Instagram ursprünglich wegen hoher Engagement‑Werte geschätzt wurde, zeigen neuere Benchmarks einen Rückgang bei vielen Accounts. So liegt beispielsweise der Durchschnitt vieler Marken‑Accounts inzwischen bei deutlich unter 1 % Engagement‑Rate. Das heißt: Ein vermeintlich „guter“ Wert vor wenigen Jahren gilt heute nicht mehr automatisch.
3. Follower‑Zahl weniger aussagekräftig als Aktivität
Einen großen Follower‑Zuwachs zu haben, wirkt beeindruckend – doch auf Instagram zählt vor allem die aktive Beteiligung der Community. Analysen zeigen, dass eine hohe Followerzahl mitunter sogar das Engagement senken kann, wenn diese Follower wenig mit den Inhalten interagieren. Für Marken und Influencer heißt das: Qualität der Community ist wichtiger als reine Quantität.
4. Kleine Accounts haben oft höhere Engagement‑Raten
Kleinere Accounts (z. B. unter 5.000 Follower) können auf Instagram verhältnismäßig hohe Engagement‑Raten erzielen, da die Community enger und interaktiver ist.
5. Branchen‑ und branchenspezifische Unterschiede
Die durchschnittliche Engagement Rate auf Instagram variiert stark nach Branche. Während manche Sektoren Werte von über 2 % erreichen, liegen andere deutlich niedriger. Ein Blick auf Deine eigene Branche hilft dabei, realistische Ziele zu setzen.
Was bedeutet das konkret für Dich?
Wenn Du Instagram aktiv nutzt, solltest Du folgendes beachten:
Nutze abwechslungsreiche Formate (z. B. Reels, Stories, Karussells) und vergleiche ihre Performance.
Messung: Achte auf Speichern, Teilen oder Story‑Reaktionen – nicht nur auf Likes.
Setze realistische Ziele: Eine Engagement Rate von z. B. 1 % kann je nach Branche und Followerzahl bereits gut sein.
Arbeite an der Community‑Bindung, z. B. durch aktive Reaktionen auf Kommentare oder das Einbauen von Call‑to‑Actions.
Vergleiche Deine Werte mit Branchendurchschnitt oder eigenen früheren Werten – statt mit idealisierten „10 %“‑Werten von vor Jahren.
Wie lässt sich die Engagement Rate verbessern?
Um die Engagement Rate zu steigern, hilft eine gezielte Strategie. Zunächst solltest Du herausfinden, welche Inhalte in der Vergangenheit besonders gut funktioniert haben. Analysiere Formate, Themen und Veröffentlichungszeiten.
Im nächsten Schritt kannst Du gezielt Inhalte erstellen, die zur Interaktion einladen – etwa durch Storytelling, Umfragen oder direkte Fragen an Deine Community. Auch Testformate wie A/B-Posts oder wechselnde Hashtag-Sets können helfen.
Langfristig verbessert sich die Rate vor allem durch authentische Inhalte mit echtem Mehrwert. Wer informiert, unterhält oder inspiriert, bekommt in der Regel auch mehr Reaktionen.
Fazit
Die Engagement Rate ist eine präzise Kennzahl, um den Erfolg von Inhalten zu bewerten. Sie zeigt, wie stark Deine Community tatsächlich aktiv ist – und geht damit weit über bloße Sichtbarkeit hinaus. Wer sie regelmäßig misst und richtig interpretiert, kann Inhalte gezielt optimieren, Plattformalgorithmen für sich nutzen und die Wirkung seiner digitalen Kommunikation deutlich steigern.
Olga Fedukov absolvierte ihr Studium im Bereich Medienmanagement an der Fachhochschule Würzburg. Im Marketingteam von eology ist sie verantwortlich für die ganzheitliche Vermarktung der Agentur über diverse Kanäle. Darüber hinaus übernimmt sie die Planung und Koordination des Content-Bereichs auf der Website sowie der eology-Webinare.
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