Suchmaschinenwerbung ist eine schnelle Methode, um Aufmerksamkeit zu generieren. Dennoch gibt es einige Fallstricke, die Du kennen solltest, bevor Du darauf setzt. Wir zeigen Dir, wie Du SEA gekonnt einsetzt! ... Weiterlesen
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In der sich ständig weiterentwickelnden Welt des Online Marketings und der Webanalyse müssen Unternehmen immer wieder neue Wege finden, um genaue Daten zu sammeln, die zur Optimierung ihrer Webpräsenz und gleichzeitig zur Erfüllung der strengen Datenschutzvorschriften notwendig sind. Mit dem Verbot von Third-Party-Cookies sowie der verstärkten Einsetzung von Tracking Preventions durch Browser wie bspw. Apple mit ihrem ITP-Protokoll (Intelligent Tracking Prevention), ist das Server-Side-Tagging eine Technologie, die in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnt. In diesem Artikel beleuchten wir, was Server-Side-Tagging ist, warum es eine kluge Wahl sein kann und welche Faktoren bei seiner Implementierung zu berücksichtigen sind. Des Weiteren beleuchten wir auch die negative Faktoren und erklären Dir, warum Server-Side-Tagging möglicherweise nicht für jedes Unternehmen geeignet sein könnte.
Die zwei Begriffe, Server-Side-Tagging und Server-Side-Tracking, die zwar oft miteinander verwechselt werden, erfüllen unterschiedliche Funktionen. Server-Seitiges Tagging fungiert als Vermittler zwischen verschiedenen Datenquellen wie Webseiten, Apps und anderen internetfähigen Geräten. Die gesammelten Daten werden auf Serverebene manipuliert, bevor sie weitergeleitet werden. Anders als beim Tracking, das sich auf die direkte Kommunikation zwischen Servern konzentriert.
Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass Server-Seitiges-Tagging Daten von verschiedenen Quellen sammeln und verarbeiten kann, während Tracking sich hauptsächlich auf die Kommunikation zwischen Servern konzentriert. Diese beiden Konzepte können zusammenarbeiten, um ein umfassenderes Verständnis des Nutzerverhaltens zu ermöglichen. Server-Seitiges Tagging kann beispielsweise verwendet werden, um Daten sowohl aus server- als auch clientseitigem Tracking zu sammeln und zu verarbeiten.
Sowohl das Tagging auf Client-Seite als auch auf Server-Seite und damit verbunden auch das Tracking auf Client- bzw. Server-Ebene, spielen eine grundlegende Rolle bei der Erfassung und Bereitstellung von Daten. Beide Ansätze bringen ihre eigenen Vorzüge mit sich. Die Funktionsweise des Server-Side-Tagging unterscheidet sich jedoch grundlegend von der des klassischen Client-Side-Tagging.
Beim Client–Side–Tagging werden Daten durch ein JavaScript oder ähnliche Skripte, die im Browser des Nutzers geladen und ausgeführt werden, erfasst und direkt an den Anbieter der Tracking-Dienste wie zum Beispiel Google Analytics gesendet. Jede Datenerfassung erfolgt dabei als direkte Anfrage vom Browser des Nutzers an den Anbieter. Im Gegensatz dazu wird beim Server-Side-Tagging ein einziger JavaScript-Code auf Deiner Website eingebaut, der für die Datenerhebung verantwortlich ist. Die gesammelten Daten werden dann nicht direkt vom Browser des Nutzers, sondern von einem Server des Website-Betreibers an den Empfänger, wie eine Analytics-Plattform, gesendet. Der Server fungiert als eine zusätzliche Instanz zwischen dem Client (Browser des Nutzers) und den Drittanbietern (Tools). Dies ermöglicht es, die Datenverarbeitung zu zentralisieren und die Kontrolle über die gesammelten Daten zu erhöhen.
In der folgenden Abbildung ist das Prinzip des Server-Side-Taggings skizziert. Die Häuschen spiegeln die verschiedenen Tools, zum Beispiel Google Analytics, Google Ads oder Facebook wider, an welche Daten vom Browser geschickt werden. Beim clientseitigen Tagging (links) werden die unbearbeiteten Daten direkt an diese Tools geschickt. Beim Server-Seitigen-Tagging hingegen wird ein Server-Seitiger-Tagmanager zwischen gesetzt. Dieser dient als Zwischeninstanz, welcher die Daten empfängt, bevor diese an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mit dem steigenden Bewusstsein für den Datenschutz und die damit einhergehenden Datenschutzgesetze wie der DSGVO ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass sie datenschutzkonform handeln. Server-Side-Tagging kann bei der Einhaltung dieser Gesetze unterstützen. Durch die Implementierung eines Servers-Side-Taggings verlieren Drittanbieter den direkten Zugriff zu den Webseiten. Dein Server dient somit als direkter Puffer für das Userverhalten und personenbezogenen Daten, da die getrackten Daten bearbeitet werden können, bevor sie an die Tools weitergegeben werden. Server-Side-Tagging ermöglicht die Anonymisierung oder Pseudonymisierung von Nutzerdaten zum Beispiel durch den Ausschluss von IP-Adressen, was das Tracking des Nutzerverhaltens ermöglicht, ohne die Privatsphäre des Nutzers zu verletzen. Anpassungen wie diese minimieren das Risiko gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen und ermöglichen gleichzeitig weiterhin den Einsatz von gewissen Tools.
Browserhersteller nutzen in den letzten Jahren immer mehr sogenannte intelligent tracking preventions (ITP). Durch den Einsatz der ITPs werden die Verbindungen zu Trackingservern wie zum Beispiel Facebook oder Google automatisch geblockt oder gar falsche Daten versendet. Dies betrifft jedoch lediglich Third-Party-Cookies. First-Party-Cookies sind hiervon ausgenommen. Daraus resultiert auch in Zukunft ein zuverlässiges Tracking mit genauen Daten.
Mit den ständigen Anpassungen der Browser durch deren Hersteller werden zum Beispiel die Cookie Laufzeiten drastisch gekürzt. Dadurch werden Marketingaktivitäten wie das Schalten von Google Ads negativ beeinflusst. Server-Seitiges-Tagging liefert die Möglichkeit, die Cookie Laufzeiten zu verlängern. Durch die Implementierung eines Server-Seitigen-Tagmanagers auf der eigenen Domain wird der Request für zum Beispiel Google Analytics zuerst an den eigenen Server geschickt und erst im Anschluss an Google Analytics weitergeleitet. Dies ermöglicht zudem Browser-Erweiterungen und Adblocker weniger Einfluss auf die Datenerfassung, was zu zusätzlich präziseren Ergebnissen führt.
Unternehmen mit einem hohen Datenaufkommen können von der Skalierbarkeit des Server-Side-Taggings profitieren. Server-Infrastrukturen sind oft besser in der Lage, große Datenmengen zu bewältigen, was für Unternehmen mit starkem Datenverkehr von Vorteil ist. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter neben Google mit ihrer Google Cloud Plattform, die es ermöglichen das Tracking flexibel zu halten, was die Zugriffszahlen der Website angeht.
Server-Side-Tagging ermöglicht eine maßgeschneiderte Datenerfassung und Verarbeitung. Unternehmen können benutzerdefinierte Tracking-Logik und Datenverarbeitungsregeln implementieren, um genau die Daten zu sammeln, die für ihre speziellen Anforderungen relevant sind.
Ein gängiges Problem, das zu verlängerten Ladezeiten von Websites führt, ist die Vielzahl an Cookies, die bei jedem Seitenaufruf heruntergeladen werden müssen. Insbesondere bei der clientseitigen Datenerfassung wird für jeden Dienstleister eine separate JavaScript-Datei eingebunden. Dies kann dazu führen, dass bei der Nutzung mehrerer Marketing- und Analysetools wie Google Analytics als auch Facebook unnötiger Code geladen wird, da viele dieser Tools ähnliche Daten erheben. Wenn Du bisher auf clientseitiges Tagging gesetzt hast und dabei mehrere dieser Tracking-Dienste verwendest, ist es wahrscheinlich, dass Leistungsanalyse-Tools wie Google Lighthouse Verbesserungen vorschlagen, indem sie empfehlen, weniger JavaScript-Dateien zu laden.
Die Implementierung des Server-Side-Trackings stellt eine effektive Lösung dar, um die Ergebnisse der Core Web Vitals deutlich zu verbessern. Hierbei wird lediglich eine JavaScript-Datei, beispielsweise die des Google Tag Managers, geladen und die erfassten Daten werden nur einmal übertragen. Und zwar vom Browser zum Tracking-Server. Dort werden die Daten verarbeitet und gegebenenfalls an die entsprechenden Drittanbieter weitergeleitet.
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Server-seitiges Tagging erfordert in der Regel mehr technische Kompetenz und Zeit, um von Dir eingerichtet und gewartet zu werden. Für kleinere Unternehmen ohne Ressourcen oder technisches Know-how kann dies eine finanzielle Hürde darstellen.
Der Betrieb von Servern zur Durchführung von server-seitigem Tracking kann kostenintensiv sein, insbesondere wenn die Website oder App viel Datenverkehr generiert. Trotzdem sind die langfristigen Kosten, es nicht zu verwenden, eindeutig höher, da ein wesentlich größerer Aufwand erforderlich ist.
Da die Daten von den Browsern der Benutzer an den Server übertragen werden müssen, bevor sie verarbeitet werden, kann es zu Verzögerungen bei der Datenerfassung und -verarbeitung kommen. Dies kann in Echtzeit-Analyseumgebungen problematisch sein. Allerdings analysierst Du die Interaktionen mit der eigenen Website nicht in der Echtzeit, sondern rückwirkend über einen längeren Zeitraum.
In Umgebungen in denen Echtzeit-Analyse oder sofortige Reaktion auf Benutzeraktivitäten erforderlich ist, kann server-seitiges Tracking weniger geeignet sein, da es in der Regel nicht so schnell wie client-seitiges Tracking ist.
Server-Side-Tagging ist ein Schlüssel zur präzisen Datenerfassung auf Websites und Apps. Damit dieser Ansatz reibungslos funktioniert und die gewünschten Vorteile bringt, sind mehrere entscheidende Faktoren zu beachten. Die Wahl der richtigen Server-Infrastruktur bildet das Fundament dieses Systems. Die Server müssen nicht nur in der Lage sein, die erfassten Daten zuverlässig zu verarbeiten, sondern auch skalierbar sein, um den Anforderungen eines wachsenden Datenverkehrs gerecht zu werden. Dies erfordert eine sorgfältige Planung und Investition in die technische Basis. Sicherheit ist von höchster Wichtigkeit, da die Datentransportmechanismen und die Server-Infrastruktur sensibelste Informationen handhaben. Die Implementierung von Verschlüsselung und sicherer Authentifizierungsmethoden sind unverzichtbar, um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten und sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Die Einhaltung aller geltenden Datenschutzrichtlinien und -gesetze ist unerlässlich. Server-Side-Tagging kann Dir dabei helfen, da weniger Daten direkt im Browser der Benutzer verarbeitet werden. Dennoch ist es unabdingbar, die regulatorischen Vorschriften zu verstehen und konsequent umzusetzen. Kontinuierliches Monitoring und regelmäßige Wartung der Server-Infrastruktur sind notwendig, um sicherzustellen, dass das Tracking reibungslos funktioniert und keine Daten verloren gehen. Die Stabilität und Leistungsfähigkeit des Systems hängen von der sorgfältigen Pflege ab. Das richtige Zusammenspiel dieser Faktoren gewährleistet nicht nur eine effiziente Datenerfassung, sondern auch die Einhaltung von Datenschutzstandards und eine reibungslose Funktionsweise des Server-Side-Taggings. Die Technologie bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Webpräsenz zu optimieren, während sie gleichzeitig die Integrität der Daten und die Sicherheit der Nutzer wahren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Server-Seitiges-Tagging eine innovative Methode des Taggings eröffnet, die das Webtracking in eine neue Ära führen könnte. Server-Side-Tagging eignet sich für Unternehmen mit datengetriebenen Aktivitäten, die für ihr zukünftiges Wachstum auch weiterhin Nutzerdaten benötigen. Server-Side-Tagging ist hilfreich für Unternehmen, die über die Ressourcen für das Setup und die Verwaltung verfügen. Durch die Implementierung auf Serverseite und die Verwendung von First-Party-Cookies anstelle von Third-Party-Cookies, ergeben sich zahlreiche Vorteile wie eine verbesserte Datenkontrolle, schnellere Ladezeiten und eine nahtlose Erfassung des Nutzerverhaltens.
Angesichts immer strengerer Datenschutzbestimmungen und Mechanismen zur Vermeidung von Tagging im Browser und in Plug-ins wird die Zukunft des Third-Party-Taggings zunehmend unsicher. Es ist möglich, dass das Tagging auf Clientseite bald an Bedeutung verliert.
Durch die Einführung von serverseitigem Tagging, beispielsweise über den Google Tag Manager (GTM), kannst Du Dich optimal für die Zukunft des Taggings rüsten. Allerdings kann die Konfiguration und Einrichtung von serverseitigem Tagging eine Herausforderung darstellen.
Server-Side-Tagging ist ein Verfahren, bei dem Tracking-Tags und Skripte auf einem Server statt im Browser des Nutzers ausgeführt werden, um die Datenerfassung und -verarbeitung zu steuern.
Server-Side-Tagging bietet Vorteile wie verbesserten Datenschutz, bessere Datenqualität, optimierte Webseitenleistung und mehr Kontrolle über die Datenerfassung.
Bei Server-Side-Tagging sendet der Browser des Nutzers eine Anfrage an einen Server, der dann die Tracking-Tags ausführt und die gesammelten Daten an die entsprechenden Analyse- oder Marketingplattformen weiterleitet.
Die Hauptvorteile sind ein höheres Datenschutzniveau, verbesserte Datenqualität, schnellere Ladezeiten der Webseite und eine höhere Flexibilität und Kontrolle für Unternehmen.
Ja, positiv. Da weniger Skripte im Browser des Nutzers ausgeführt werden, können die Ladezeiten Deiner Webseite verbessert werden.
Alina Hahn begeistert sich für Performance Marketing und Web Analytics. Mit einem Bachelorabschluss in Unternehmensführung, spezialisiert auf Online Marketing sowie einem Traineeship bei eology, verfügt sie über umfassende Erfahrung in der Beratung und Umsetzung von Tracking-Aufgaben und Paid Ads. Alina liebt es datengetrieben zu arbeiten, was Unternehmen dabei unterstützt, ihre Marketingziele zu erreichen. Ihre Leidenschaft für Online Marketing inspiriert sie täglich, die besten Ergebnisse für ihre Kunden zu erzielen.
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