Wir wurden kürzlich das erste Mal in das Ranking der wachstumsstärksten Unternehmen in Europa 2025 aufgenommen. Wir sind stolz auf unsere Platzierung. Erfahre hier mehr über die Kriterien. ... Weiterlesen
01 min |
27.01.2020 | 05 min |
Der Trubel um die Facebook-Tochter WhatsApp ist die Tage groß. Seit zwei Jahren plant der Internetgigant Werbung über den Messenger-Dienst zu schalten. Jetzt kommt überraschenderweise die Entwarnung: Facebook macht einen Rückzieher und legt das Projekt auf Eis – zumindest vorerst. Da kommt zu Recht die Frage auf: Warum? Immerhin hatte Facebook WhatsApp im Jahr 2014 für rund 19 Milliarden Dollar gekauft, um damit Geld zu verdienen.
Geplant war, das Konzept von Instagram zu kopieren. Hier werden Werbe-Posts innerhalb der Stories von abonnierten Seiten angezeigt. Für WhatsApp hätte dies bedeutet, dass Werbung zwischen Statusmeldungen der Kontakte geschalten wird.
WhatsApp will bring Stories Ads in its status product in 2020. #FMS19 pic.twitter.com/OI3TWMmfKj
— Olivier Ponteville (@Olivier_Ptv) May 21, 2019
Dennoch ist das Schalten von WhatsApp-Werbung vermutlich nur vertagt. Die Monetarisierungspläne Facebooks scheinen zwar aktuell eingestampft zu sein, doch das Unternehmen wird trotzdem über kurz oder lang Geld mit dem Messenger machen wollen. Aktuell scheitert das Projekt vor allem an der automatischen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung innerhalb der Chats. Diese ermöglicht zwar den Kommunikationspartnern einen problemlosen Zugriff auf die Nachrichten und Medien, verschlüsselt die Daten aber für Dritte. Diese Verschlüsselung müsste im Fall von Werbung unterbrochen werden, was die Privatsphäre stark beeinträchtigt. Da Mark Zuckerberg jedoch bereits im Mai 2019 bei der F8-Entwicklerkonferenz verkündet hat, dass alle internen Chat-Dienste zukünftig verschlüsselt werden sollen, um die Privatsphäre zu verstärken, wäre dieses Vorgehen eher kontraproduktiv. Das Motto des Ganzen: „Die Zukunft ist privat.“
Selbstverständlich wird nicht komplett auf WhatsApp als Einnahmequelle verzichtet. Laut Wall Street Journal wird momentan auf ein anderes, bereits bestehendes Konzept gesetzt: WhatsApp Business – eine separate App für Geschäftskunden. So kann das Unternehmen vermeiden Werbung in privaten Nutzerprofilen zu schalten und dennoch Umsatz generieren. Spezielle Features, die Geschäftspartnern angeboten werden, sind hier die Lösung. Nutzen Unternehmen den Messenger gewerblich, zum Beispiel im Bereich des Kundenservice, wird dies kostenpflichtig. Im Gegenzug erhalten sie verschiedene Funktionen, die die Kommunikation mit den Kunden erleichtern. Die App gibt nicht nur die Möglichkeit automatisierte oder Schnellantworten zu versenden, sondern ebenfalls Chats mithilfe von Labels zu sortieren und sogar ganze Produktkataloge zu hinterlegen. Gerade in Entwicklungsländern ist die Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Kunden über WhatsApp sehr verbreitet, weshalb Testphasen in Indien geplant sind.
Nun doch nicht auf die Kommerzialisierung innerhalb privater Accounts zu setzen, wird auch die ursprünglichen Gründer des Nachrichtendienstes, Brian Acton und Jan Koum, freuen. Beide haben bereits zum Verkauf ihres Produkts vertraglich festhalten lassen, dass bis 2019 keine Gewinne mit WhatsApp erwirtschaftet werden müssen. Sie waren also von vornherein gegen Werbung über WhatsApp. Die Klausel ist mittlerweile allerdings nicht mehr aktiv. Zusätzlich haben beide Gründer den Mutterkonzern Facebook zwischen 2017 und 2018 verlassen. Damals bereits wegen Differenzen um den Datenschutz und die von Mark Zuckerberg geplante Zukunft ihres Produkts.
Dennoch gibt es keinen Stillstand bei WhatsApp. Der Dienst plant natürlich weitere Neuerungen für die Nutzer. Bisher erwartet Dich Folgendes:
Außerdem gibt es aktuell eine Testphase für selbstzerstörende Nachrichten, die durch einen Timer eingestellt werden können. Diese Funktion nennt sich „Disappearing Messages“ und wird aktuell in einer Beta-Version auf Android erprobt.
Solltest Du Dich entscheiden auf WhatsApp zu verzichten, bekommst Du hier einige Alternativen:
Entscheidest Du Dich für eine der Alternativen und möchtest komplett auf WhatsApp verzichten, musst Du auch unbedingt Deinen Account löschen. Die App nur zu deinstallieren reicht nicht aus.
Lara Meyer hat ihr Bachelorstudium der Betriebswirtschaft, Schwerpunkt Betriebswirtschaft der Medien, an der FH in Würzburg abgeschlossen. Als Teil des eology-Marketing-Teams kümmert sie sich um die Verbreitung des gesammelten eology-Wissens, indem sie ihr Know-how in Magazinen, Blogs und Zeitschriften teilt.
Du möchtest die brandheißen News der Branche nicht verpassen?
Du siehst gerade einen Platzhalterinhalt von HubSpot. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicke auf die Schaltfläche unten. Bitte beachte, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.