TikTok, Insta, Web3 & Co – Einblicke ins Online-Marketing von heute auf der Social Media Conference 2022
1 Event, 2 Tage, 19 Vorträge und 28 Speaker – die heißesten Neuigkeiten, größten Trends, Best Practices und Zukunftsaussichten in der Social-Media- & Online-Welt
Auch dieses Jahr veranstalteten INTERNET WORLD und W&V wieder die Social Media Conference in Hamburg, an der wir von der Content Creation zusammen mit unseren Kollegen von der Paid-Ads-Abteilung online als Teilnehmer live dabei waren.
Weil Social-Media-Marketing immer wichtiger wird, haben wir hier für euch die spannendsten und wichtigsten Vorträge von 2 Tagen Input kurz zusammengefasst:
Get Real – #NoFilter ist auch ein Filter
Unter diesem Motto eröffnete Cornelia Krebs – Head of Media von september Strategie und Forschung – die Konferenz. Sie teilte die wichtigsten Key-Learnings zur relativ neuen Plattform BeReal und stellte die Frage in den Raum, was wir – und vor allem auch die GenZ – eigentlich in den Sozialen Medien sehen möchten.
Ihre Antworten darauf waren:
Authentizität: BeReal gilt mit seinem Nutzungsprinzip als Vorreiter für ein authentisches Soziales Netzwerk, das die ungeschönte, natürliche Umgebung widerspiegelt.
Gemeinschaftsgefühl: Vor allem die jüngere Generation Z möchte sich ausprobieren und herausfinden, wo im Leben sie steht. BeReal trifft dieses starke Bedürfnis und bietet eine sichere Umgebung für junge Menschen, um sich abseits von Instagram und TikTok auszuprobieren.
Was bedeutet das nun für die Marken? Unternehmen sollten ihren Fokus ganz klar auf Natürlichkeit und Authentizität legen, jedoch auch Sehnsuchtsmomente erschaffen. Humor, Fehlertoleranz und weniger Perfektionismus sind hier der Schlüssel zum Erfolg.
Mit WhatsApp und Messengern zum boomenden Online-Handel
Die Welt des Online-Shoppings entwickelt sich stetig weiter: Wer seine Produkte online verkaufen möchte, muss Nutzern den Kauf so einfach wie möglich machen. Katharina Kremming von MessengerPeople wies auf die Wichtigkeit der Messenger-Dienste im E-Commerce-Bereich hin: Der Instagram Direct Messenger überzeugt beispielsweise nicht nur mit seiner einfachen Shop-Anbindung, sondern auch mit der freundlichen Usability. Nutzer können direkt über den Messenger Fragen zum Produkt stellen oder auch Feedback geben. Auch WhatsApp wird künftig stärker im E-Commerce eingebunden. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Beratung: die Beratung für erklärungsbedürftige Produkte ist über WhatsApp angenehmer und läuft deutlich schneller ab. Kunden können ebenso Bilder oder Videos in ihre Nachrichten einbinden, was die Kommunikation immens erleichtert.
CRM: Der Vorteil an WhatsApp ist, dass hier hohe Mengen an Informationen gesammelt werden. So können die Nachrichten im E-Commerce noch stärker personalisiert werden.
Bezahlen über WhatsApp: Aus Gründen der DSGVO ist in Deutschland das direkte Bezahlen über den Messenger-Dienst noch nicht möglich. In Indien wurde allerdings bereits WhatsApp Pay ausgerollt – mit großem Erfolg.
Von GucciOma bis Chili sin Carne – die TikTok-Strategie von REWE
„Vergessen wir einmal alles, was wir in der Marketing-Vorlesung gelernt haben und halten uns daran: don‘t make ads, make TikToks!“ – damit eröffnet André Werth – Teamlead Social Media bei REWE – seinen Vortrag. Dabei macht er deutlich, dass TikTok anderen Gesetzen folgt und ein fester Teil der Popkultur ist. Denn auf TikTok wird die Musik von heute entdeckt. Nicht nur ist TikTok die neue Suchmaschine der GenZ – Netflix hat die Plattform sogar zum direkten Wettbewerber ernannt. Umso wichtiger ist es, die richtige TikTok-Strategie zu fahren:
Themensäulen entwickeln: Mit klassischen Werbeversprechen und langweiligen Claims lässt sich die Generation Z nicht mehr abspeisen. Hier heißt es: kreativ werden und Unterhaltung bieten! So entwickelten André und sein Team 3 relevante Themensäulen (Rezepte & Ernährung, Unterhaltung, Nachhaltigkeit) und arbeiteten hierzu kanalgerechte Kampagnen aus.
Social first: Oder besser gesagt: vertical first. Werbekampagnen sollten speziell auf die Plattform und die Zielgruppe zugeschnitten sein. Dazu zählen neben dem 9:16-Format auch der entsprechende GenZ-Sprech sowie die gestalterische Aufmachung der TikToks.
Mit Influencer-Marketing an die Spitze
Was wäre Social Media ohne seine Influencer? Jan Homann – CEO und Gründer bei eqolot – legt in seinem Vortrag zum erfolgreichen Influencer-Marketing 3 Stufen fest, wie das perfekte Strategie-Modell einer Brand aussehen sollte:
Strategisch nachhaltig: Hier sollten alle Kommunikationsziele klar entlang der Customer Journey festgelegt werden. Dazu gehören sowohl die Zielgruppendefinition als auch die passenden Kanäle. Wofür steht die Marke und was sind ihre Werte? Welche Influencer haben die gleichen Werte und wie können diese optimal transferiert werden?
Überraschend professionell: Das Influencer-Marketing erfordert einen höheren Grad an Professionalität als das herkömmliche Marketing. Denn die Creator haben ihre eigenen Communitys und gelten als Meinungsführer – hier ist neben Verhandlungsgeschick auch Vertrauen gefragt.
Auffällig kreativ: Ganz klar, Werbung muss Spaß machen und Aufmerksamkeit erzeugen. Hier können Brands auf vielfältige Tools zurückgreifen, wie beispielsweise visuelle und inhaltliche Wiedererkennungsmerkmale, ein spezifisches Audio-Genre oder auch wiederkehrende Storytelling-Mechanismen. Wichtig ist, dass die Kampagnen durchhaltbar kreativ sind und nicht zu einem One-Hit-Wonder verkommen.
Social Media beim B2B: Aktuelle Ergebnisse einer Langzeitstudie
Zum Schluss des ersten Konferenztages gab Jaqueline Althaller – Gründerin von ALTHALLER communication – die Ergebnisse der ersten Social-Media-Langzeitstudie bekannt. Insgesamt erstreckte sich die Studie über 12 Jahre, wobei verschiedene Facetten im Social-Media-Marketing beleuchtet wurden:
Erfolgsfaktoren für gute Kommunikation: Hier wollen Nutzer die Brands vor allem glaubwürdig und ehrlich erleben.
Corporate Influencer: Die Unternehmenskommunikation funktioniert nach außen hin am besten, wenn Mitarbeiter das Ruder übernehmen und Insights hinter die Kulissen zeigen.
Zielgruppen und Kanäle: Die Langzeitstudie ergab, dass LinkedIn vor allem für Neukundenakquise und potenzielle neue Mitarbeiter genutzt wird – hier funktionieren Fachartikel und Beiträge am besten, die das eigene Expertenwissen in den Vordergrund rücken. Instagram zielt hingegen vor allem auf die allgemeine Öffentlichkeit ab. Persönlich gestaltete Bilder und Videos verleihen den Brands Authentizität und schaffen Vertrauen.
Herausforderungen: Vor allem der Ressourcenmangel rund um die Content-Generierung macht den Brands zu schaffen. Neben fehlender strategischer Ausrichtung sind auch häufig die Themen geringesBudget und mangelndes Know-how große hinderliche Faktoren für Unternehmen.
Jetzt kommt das Web3: Was das für Social Media bedeutet
Jens-Christian Jensen von Digitas Pixelpark setzte am zweiten Tag seinen Fokus auf die nächste Evolutionsstufe des Internets, das Web3. Dieses basiert auf Blockchain und Dezentralisierung.
Vor allem die Gen Z hat neue Bedürfnisse, die mit den neuen Technologien noch besser gestillt werden können. So kreierte und verkaufte der WWF beispielsweise NFTs, um auf bedrohte Arten aufmerksam zu machen und das eingenommene Geld zum Schutz einzusetzen.
Entscheidend für die Verbundenheit mit einem Unternehmen sind deren Kultur und Werte, da Menschen lieber mit respektablen Marken interagieren. Deshalb müssen sich Brands in diesem Bereich stärker weiterentwickeln.
Die Rechtsanwältin Sina Furmanski von BluePort Legal referierte anschließend über rechtssicheres Social-Media-Marketing. Sie wies u.a. darauf hin, dass auch hier eine Impressumspflicht bei kommerziellen Inhalten herrscht und dass Influencer und Marketer unbedingt die Rechte bei Bildern, Musik, Datenschutz sowie Werbekennzeichnungspflicht und Persönlichkeitsrechte beachten müssen.
Zudem ging Sina Furmanski verstärkt auf die in den letzten Jahren stark diskutierte Werbekennzeichnungspflicht ein und dass Werbung für User auf den ersten Blick erkennbar strikt von redaktionellem Inhalt getrennt werden muss. Im Post sollten die Begriffe „Werbung“ oder „Anzeige“ verwendet werden, da eine englische Bezeichnung wie „Ad“, „Advertising“ oder „Commercial“ in Deutschland nicht ausreichten.
Ebenso müssen Ersteller einen eindeutigen Bezugspunkt herstellen, für welches Unternehmen sie werben.
TikTok verstehen – Der Weg zur Gen Z Love Brand!
In ihrem Beitrag erklärt Marie Josephine Ludewig von Joli Berlin, wie es Marken schaffen, von der jüngeren Zielgruppe geliebt zu werden. Sie führt auf, dass Unternehmen Gutes tun und sich verantworten sollen. Sie erreichen dies allerdings auch nur, wenn sie Diversitätwirklich in ihrer Firma fördern und dieses Thema nicht nur bloß für Marketingkampagnen nutzen.
Zudem müssen Unternehmen Erfahrungen schaffen, authentisch sein, Position beziehen und ihre Inhalte für die Gen Z primär für TikTok und erst dann für andere Plattformen erstellen. Dabei sollten Firmen Merging Realities beachten, also dass Online und Offline-Welten miteinander verschmelzen.
Daneben wird Personal Branding immer bedeutsamer und Marken müssen die Community einbeziehen sowie Bühnen für Creator schaffen, um erfolgreich zu sein. Hierbei hilft es, die Menschen hinter der Marke besser in den Fokus zu setzen und das Kunden-Marken-Verhältnis zu revolutionieren.
Warum Menschen Cat- & Dog-Content lieben: So nutzt Du Petfluencer für Deine Marke
André Karkalis von TONY – the petfluencer agency stellte in seinem Vortrag den positiven Einfluss und die Sympathie von Tieren bei Werbekampagnen hervor. Dafür führt er 3 Kategorien auf, wie Tiere eingesetzt werden können:
Haustiere als Verbraucher (z.B. bei Tierfutter)
Haustiere als Grund für spezielle Anschaffung – reason why (wie für Staubsauger)
Haustiere als Teil des Storytellings (für ziemlich alles, da sie sehr gut als Sympathieträger fungieren)
Allerdings betont André Karkalis, dass Creator unbedingt das Tierwohl beachten müssen, sie keine Wildtiere präsentieren und bitte keine Qualzuchten einsetzen, da dies die Nachfrage nach diesen Arten erhöhen könnte.
Für die Erstellung guten Contents sollte man auf jeden Fall Zeit einplanen: Die wenigsten Petfluencer sind Profis und setzen das so um, wie es sich die Produzenten vorgestellt haben. Außerdem muss ganz klar für den Erfolg einer Werbung das Haustier im Mittelpunkt stehen: „The pet is the hero!“
YouTube: Top-Rankings mit Videocontent – Dos & Don’ts
Auch wenn gerade TikTok – vor allem bei der jüngeren Generation – in aller Munde ist, erfreut sich YouTube immer noch einer sehr großen Beliebtheit. Denn hinter Google gilt YouTube als zweitgrößte Suchmaschine der Welt und 43 % der Deutschen nutzen es mindestens ein Mal in der Woche.
Ebenso ist es für die Generation Z die meistgenutzte Streaming-Plattform.
Simon Kaiser und Philipp Behn von der Agentur Klein aber stellten bei ihrer Präsentation neben diesen Fakten außerdem die wichtigsten Elemente für gute und erfolgreiche YouTube-Videos vor:
Die ersten5 Sekunden entscheiden! Pack sie direkt und überzeuge die User in den ersten 15 Sekunden zum Weiterschauen. Ein starker Einstieg senkt die Absprungrate um 25 %.
Worauf arbeitet das ganze Video hin? Setz darauf Teaser und Anker, damit die Zuschauer bis zum Ende dranbleiben.
Sei kreativ und unterscheide Dich! Was ist an Deinem Stil und Deinem Video besser und besonders?
Stifte Mehrwert! Was kann der User in Deinem Video lernen und was nimmt er mit?
Integriere einen passendenCall to Action, der auch zum Inhalt einen Bezug darstellt.
Nutze für die tiefere Analyse und die anschließende Optimierung Deiner Videos vor allem folgende 3 Metriken:
Zugriffsquellen
Click Through Rate
Zuschauerbindung
Wer diese Punkte umsetzt, ist nach Simon Kaiser und Philipp Behn seinem Erfolg mit YouTube schon ein gutes Stück näher.
Fazit zur Social Media Conference 2022
Die vielen hervorragenden Speaker auf der Social Media Conference 2022 lieferten extrem gute Tipps und hilfreiche Einblicke in die Welt der Sozialen Medien sowie das Internet von Morgen. Vor allem die praxisnahen Erfolgsbeispiele untermauerten noch einmal die Expertise und veranschaulichten, welche Aspekte für die entsprechenden Zielgruppen am wichtigsten sind. Ein in die Zukunft gewandter Blick deutet bereits an, wohin es gehen kann.
Wir halten Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden und freuen uns schon auf die nächste Social Media Conference 2023!
PS: Wenn auch Du Deinen Social-Media-Auftritt optimieren möchtest und eine passende Strategie für Deine Marke brauchst, dann nimm gerne hier mit uns Kontakt auf. Wir unterstützen Dich dabei und überprüfen Deinen Status Quo mit einem kostenfreien Social Media Quick Check.
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